Studien & Research
Geschichten mit Daten erzählen
Neben dem Datenjournalismus gibt es auch Daten-PR – wahrscheinlich sogar schon länger als den journalistischen Bruder. Studien, Quartalsberichte oder Infografiken, alles basiert auf Daten. Und diese nutzen wir ständig in der PR. Aber woher die Daten nehmen? Natürlich kann man eine Studie in Auftrag geben (unser englisches Schwesterunternehmen Arlington Research freut sich über Aufträge) oder aber man nutzt das, was ohnehin vorhanden ist.
Die meisten Unternehmen sitzen nämlich auf einem Berg an Informationen – Kauf- und Verbrauchsverhalten sowie Kundenstrukturen – und nutzen diese intern oder fürs Marketing. Aber auch die PR-Abteilung kann diese Daten für sich (und die Medien) nutzen, um das Unternehmen mit Kompetenz darzustellen. Schließlich wird mit den Daten ja auch irgendwie die eigene Geschichte und die der eigenen Kunden erzählt.
Dies tut auch einer unserer Kunden aus der Cybersicherheitsbranche. Einige seiner Sicherheitslösungen haben beispielsweise eine Art Kindersicherung, bei der Eltern einstellen können, welche Webseiten beziehungsweise Inhalte blockiert werden sollen, um die eigenen Kinder zu schützen. Stimmt man der Sammlung der Daten zu, sammeln die Lösungen – anonymisiert – Zahlen, wie oft beispielsweise Kinder versucht haben, auf Inhalte mit Tabak, Alkohol oder Betäubungsmittel zuzugreifen. Stimmen hier genug Nutzer zu, dann ergibt das eine recht repräsentative Datengrundlage – und diese kann man PR-seitig nutzen. Wühlt man sich nun durch all die vorhandenen Daten (wie ein Maulwurf das im Garten tut), kann man auf interessante Fakten treffen. Aus den Kindersicherungsdaten entstand beispielsweise „Online-Aktivitäten deutscher Kinder: Zugriffe auf Software, Audio und Video am PC um 480 Prozent gestiegen“ – und wenn etwas um 480 Prozent gegenüber dem Vorjahr ansteigt, dann ist das durchaus News-fähig.
Es sind also nicht immer aufwendige Umfragen notwendig, um aussagekräftige Zahlen und damit Medieninteresse zu erhalten. Es reicht, sich die eigenen Daten im Unternehmen, die ohnehin vorhanden sind, etwas näher anzuschauen und entsprechend aufzubereiten.