Agenturleben
Humans of Berkeley – Hannah
„Make it simple, but significant“ rät der charismatische Don Draper in einer Folge der kultigen US-Fernsehserie Mad Men. Er bezieht sich damit natürlich auf die Kunst des Designs und darauf, dass die einfachsten Ideen die tiefgreifendste Wirkung haben können.
Die Faszination für Kunst und Design
Von klein auf wusste ich, dass ich Teil dieser kreativen Welt sein wollte. Ich wuchs in einem sehr kreativen Haushalt auf. Immer wieder war ich fasziniert von dem erstaunlichen künstlerischen Talent meiner Mutter; wie sie aus einfachen Linien und Strichen Farben zart verschmelzen und Emotionen entstehen ließ. Mit vier Jahren bin ich dieser Inspiration vielleicht ein wenig zu weit gefolgt und malte begeistert mein eigenes Kunstwerk – zugegebenermaßen ein wenig schelmisch – an die makellos weißen Wänden unseres Hauses. Meine Eltern waren nicht ganz so begeistert wie ich von der neuen Wandgestaltung….
Mit zunehmendem Alter und Abstand zu meinen Wandmalereien fiel mir das unternehmerische Talent meines Vaters auf. Oft saß ich nach der Schule still in seinem Büro und beobachtete, welche Wertschätzung ihm seine Kollegen entgegenbrachten und welche Bewunderung er für seine harte Arbeit erhielt. Das lehrte mich, dass einem im Leben nichts geschenkt wird, sondern dass man dafür arbeiten muss.
Mit dem Jahrtausendwechsel führte uns die Arbeit meines Vaters nach Deutschland, in eine malerische kleine Stadt in Hessen namens Idstein. Meine Schwester und ich wurden auf eine internationale Schule in Wiesbaden geschickt, wo wir in eine beeindruckende kulturelle Vielfalt eintauchten. Ich war fasziniert von den bunten Farben der traditionellen Kleidung meiner Freunde und Freundinnen aus aller Welt und der wunderbaren Gerüche der selbst zubereiteten Speisen. Im Alter von nur fünf Jahren konnte ich bereits in sieben verschiedenen Sprachen „Hallo“ sagen. Die Welt, in der ich gelandet war, inspirierte mich zutiefst. Und das nahm ich mit auf meinen Weg zur Universität, wo ich Grafikdesign studierte.
An der Universität von Lincoln hatte ich das Glück, von einigen unglaublich kreativen Persönlichkeiten unterrichtet zu werden. Ich lernte eine ganz neue Welt des Designs kennen und wurde von allen Seiten inspiriert. Von Wolfgang Weingarts chaotischer Revolution des Neuen Schweizer Stils in den 70er Jahren bis hin zu Shepard Faireys ikonischen Drucken für Obamas Präsidentschaftskampagne im Jahr 2008… Ich freute mich sehr auf die Zukunft, die vor mir lag. Die Art und Weise, wie die schiere Auswahl von Farben, Schriften und Bildern das Bewusstsein eines Menschen beeinflussen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann, begeisterte und begeistert mich noch immer.
Als Designer:innen haben wir die Macht, Emotionen zu wecken, politische Symbole zu schmieden und ein Leben lang Geschichten zu erzählen – und das alles durch die Auswahl von Farben, Formen und Typografie. Eine der ersten Lektionen, die uns unsere Dozent:innen beibrachten war, dass heutzutage jede:r etwas hübsch aussehen lassen kann, aber nur Designer:innen können die Geschichten erzählen, die sich unter der Oberfläche verbergen. Design ist nicht nur das Ausmalen von Linien, wie mich meine Mitbewohner:innen oft geneckt haben.
Design und Storytelling bei Berkeley Communications
Inspiriert von dem Wunsch, Geschichten zu erzählen, stieß ich auf eine freie Stelle als Junior-Grafikdesignerin bei Berkeley Communications. Ich war sofort fasziniert vom Storytelling-Ansatz der Agentur und darüber, wie erfolgreich sich Berkeley Communications damit in einem so wettbewerbsintensiven Markt abhebt. Da ich meine Designfähigkeiten in den zwei Jahren nach der Universität bereits in einer kleineren Agentur verfeinert und ausgebaut hatte, war ich zuversichtlich, dass ich gut ins Berkeley-Team passen würde. Ich reichte also meinen Lebenslauf und mein Portfolio ein und freute mich, dass mir einige Wochen später eine feste Stelle angeboten wurde.
Ich stürzte mich mit Begeisterung ins kalte Wasser und wurde schon bald befördert. Mittlerweile bin ich seit zwei Jahren bei Berkeley und konnte nicht nur meine fachlichen Fähigkeiten weiter ausbauen, sondern viele bereichernde Erfahrungen sammeln. So hatte ich Anfang dieses Jahres die Gelegenheit, unser Team in München für ein paar Tage zu besuchen. Trotz – und irgendwie auch mit – meines etwas eingerosteten Deutsch (ich war seit zehn Jahren nicht mehr in Deutschland) habe ich einige sehr schöne Erinnerungen gesammelt, durfte die lebendige Unternehmenskultur des deutschen Teams erleben und kam stolz nach Heathrow zurück. Mein beruflicher Weg bei Berkeley stimmt mich sehr zufrieden.
Die PR war eine ganz neue Welt für mich. Seit ich hier bin erforsche und gestalte ich dieses neue Terrain und hatte das Glück, an einigen unglaublich spannenden Designprojekten beteiligt zu sein.
Die Reise ist jedoch noch lange nicht zu Ende, und ich bin gespannt, was Berkeley noch für mich bereithält…
Über Hannah
1. Wer ist dein liebster Geschichtenerzähler?
Der kultige Designer Matt Willey, der mit seinen Designs die verborgenen Geschichten der Welt erzählt.
2. Was würdest du bei einem Karaoke-Abend singen?
Ich kann nicht singen. Mir bleibt also nur der Rap in Super Bass von Nicki Minaj.
3. Welche App benutzt du am häufigsten auf deinem Handy?
Dominoes