Humans of Berkeley
Humans of Berkeley – Povel Torudd
Vor kurzem habe ich in meinem PR-Abenteuer die große 2-0 erreicht. Und das hat mich zum Nachdenken gebracht. Nicht nur darüber, wie alt ich werde (darauf wollen wir nicht eingehen), sondern über etwas, das ich in der Welt der PR ganz besonders finde: wie unglaublich vielfältig und flexibel die PR als Karriereweg sein kann, egal ob man einen geradlinigen oder einen kurvigen Weg wählt. Ich möchte meine persönliche Reise mit Ihnen teilen und Ihnen erklären, warum ich diesen Beruf so sehr lieben gelernt habe.
Das Wichtigste zuerst: Wenn Sie einen Blick auf meine LinkedIn-Timeline werfen (oder sich jetzt dazu veranlasst fühlen), würden Sie meinen beruflichen Werdegang vielleicht nicht sofort als typische PR-Karriere bezeichnen. Zunächst einmal habe ich meinen Universitätsabschluss im reifen Alter von 27 Jahren gemacht und mein erster Job in einer PR-Agentur war ein Praktikum im neu gegründeten „Tech-Team“ von PPR in Sydney. Doch was der Beginn einer geradlinigen Karriere in der Unternehmenskommunikation hätte sein können, hat sich für mich nie ergeben. Ich machte mich in andere Bereiche der Markenaktivierung, der Kommunikation, des kreativen Storytelling und des Sponsorings auf. Ach ja und ich recycelte Tipis.
Ja, zwischen all den beruflichen Irrungen und Wirrungen habe ich mich sogar auf ein wildes Abenteuer eingelassen und ein Recycling-Glamping-Unternehmen mitbegründet, das ich einige Jahre lang leitete. Dann machte ich eine Kehrtwende und tauchte für eine Weile wieder in die PR-Welt ein. Danach verließ ich Australien und ging nach Europa, wo ich in verschiedenen Positionen bei einem globalen Cybersicherheitsunternehmen fast zehn Jahre lang in den Bereichen Social Media, Content, Markendokumentation, PR- und Cyberkommunikation tätig war. Als ich nach Australien zurückkehrte, arbeitete ich eine Zeit lang in einer Kreativagentur, bevor ich schließlich in meiner jetzigen Position landete: Aufbau und Leitung der australischen Niederlassung meiner Lieblingsagentur für PR und B2B-Storytelling 🙂
Warum nehme ich Sie mit auf diese kurvenreiche Reise? Es gibt einen guten Grund dafür. Ich schätze mich glücklich, in einer Branche tätig zu sein, in der man sich entwickeln und wachsen kann, auch wenn der berufliche Werdegang eher einem Labyrinth als einer geradlinigen Straße ähnelt. Doch bei jedem dieser Karriereschritte bin ich auf neue Ideen gestoßen, von denen keine typisch für die PR-Branche war – aber alle ließen sich mit Elan und Kreativität an sie anpassen.
Aus meiner Neugierde auf das menschliche Biohacking wurde eine globalen PR-Geschichte über Cybersicherheit und das Hacking von Menschen, in dem Maß, in dem wir uns weiterentwickeln und mit der Technologie verschmelzen. Die Entscheidung, eine Amateurexpedition zum Nordpol zu sponsern, führte zu einer weiteren Expeditionsidee, die zu einer weltweit preisgekrönten Markendokumentation und Content-Serie wurde, die auf dem Instagram-Account von National Geographic landete (und das gleich mehrfach). Das Aufstellen von Tipis auf verschiedenen Musikfestivals und die Zusammenarbeit mit Verbrauchermarken bei der Entwicklung immersiver Erlebnisse ließen mich den Wert integrierter Multikanal-Kommunikation erkennen.
Die Liste lässt sich fortsetzen, und das ist es, was den PR-Beruf für mich so besonders gemacht hat: immer wieder wurde ich mit offenen Armen empfangen.
Natürlich kann man auch einen traditionelleren Weg einschlagen und die Leiter der PR-Agentur oder der internen PR-Abteilung hinaufklettern, um schneller und mit größerer Sicherheit eine höhere Position zu erreichen. Aber für mich und viele meiner Kollegen und Kolleginnen ist genau das charmant: die Möglichkeit, die weniger ausgetretenen Karrierewege zu beschreiten, ohne an Dynamik zu verlieren. Seit dem ersten Kontakt mit dem Berufsleben als Praktikant gibt es in der PR-Branche viele verschiedene Karrierewege.
Vom kreativen Standpunkt aus betrachtet, braucht unsere Branche Meister:innen des Linearen und des Nichtlinearen, um zu glänzen. Agenturen brauchen Menschen, die frische Ideen und einen Hauch von Disruptionskultur mitbringen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie brauchen Vielfalt im kreativen Denken. Aber sie brauchen auch ein solides Account-Team, das diese kreativen Ideen in die Tat umsetzt. Die Agenturen profitieren also sowohl von den Querdenker:innen als auch von den Branchenveteranen, die wissen, wie man Dinge umsetzt. Und es ist die perfekte Balance aus Kreativität, Branchenkenntnis und Innovation, die es uns ermöglicht, die besten Ergebnisse für unsere Kunden und Kundinnen zu erzielen.
Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt, der mir auffällt, wenn ich auf mein 20-jähriges Jubiläum schaue. Unsere unterschiedlichen Karrierewege machen uns auch zu den einzigartigen Geschichtenerzähler:innen, die wir sind. Wir sind nicht einfach PR-Profis von der Stange. Unsere individuellen Lebenswege fließen in unsere Erzählungen ein, und genau das macht unsere Geschichten so einzigartig. Wir können aus unseren verschiedenen Hintergründen schöpfen – ob es sich nun um Campingabenteuer oder Cybersicherheitslandschaften handelt – um Geschichten zu kreieren, die beim Publikum auf eine Art und Weise ankommen, die herkömmliche Geschichtenerzähler:innen nur schwer erreichen können.
Unsere unterschiedlichen Wege haben uns nicht nur zu vielseitigeren PR-Fachleuten gemacht, sondern auch zu fähigen und überzeugenden Geschichtenerzähler:innen. Jede:r von uns bringt eine neue Perspektive und eine Prise Kreativität ein, und das ist es, was unsere Branche lebendig, unsere Geschichten fesselnd und unsere Zuhörer:innen engagiert hält. Für mich persönlich ist es eine Gelegenheit, mit meiner eigenen beruflichen Laufbahn zu experimentieren und das Gefühl zu haben, dass ich auch nach 20 Jahren, in denen ich nicht ausschließlich in der PR-Branche tätig war, immer noch da bin, wo ich altersgemäß sein sollte.
Ob man nun einen traditionellen PR-Karrierepfad einschlägt oder sich abseits der ausgetretenen Pfade bewegt, der PR-Beruf heißt alle willkommen und lebt von der Vielfalt der Erfahrungen und Perspektiven, die wir mitbringen. Das wollen wir feiern!
Über Povel:
Wer ist Dein Lieblings-Storyteller? – Wie die meisten schwedischen Kinder meiner Generation bin ich mit Astrid Lindgren aufgewachsen. Meine visuellen Kindheitserinnerungen an ihre Geschichten sind immer noch sonnenklar. Jules Verne kommt gleich an zweiter Stelle und war eines der ersten Bücher, die ich selbst gelesen habe.
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