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LinkedIn hat sich verändert. Warum ist das so und wozu kann das gut sein?
Die Social-Media-Plattform LinkedIn war einst für ihre strikt professionelle Nutzung bekannt. Doch in den letzten Jahren hat sie sich stark verändert. Vergleicht man eine LinkedIn-Timeline von vor der Covid-19-Pandemie mit heute, stellt man fest, dass die Beiträge sich im Stil stark unterscheiden. Konzentrierten sich die Beiträge in der Zeit vor der Pandemie sehr auf rein berufliche Aspekte und Unternehmensnachrichten, so kontrastiert dies stark zu aktuellen Beiträgen, in denen häufig persönliche und menschliche Aspekte im Mittelpunkt stehen.
Wie kam es zu diesem Wandel?
Ganz einfach: Unternehmensnachrichten werden schnell als seelenlos und langweilig empfunden. Viele Leute interessieren sich nicht mehr dafür, wollen sich nicht damit beschäftigen und sich lieber als Persönlichkeit zeigen, statt in ihrer Profession oder Rolle in einem Unternehmen. Jeder Beitrag in den sozialen Medien ist eine Gelegenheit, eine Verbindung mit den Lesern der Beiträge aufzubauen.
Im Laufe der Pandemie wurden viele Diskussionen über die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ausgelöst. Dies führte zum Austausch darüber, was die Menschen außerhalb ihrer Arbeit tun und was sie bewegt. Diese Art von Posts brachte die Leute auf zwischenmenschlicher Ebene näher, und die Inhalte der Posts veränderten sich zunehmend. Die Nutzer:innen schreiben nur noch selten über ihre Erfolge am Arbeitsplatz, sondern vermehrt über persönliche Ziele, Ambitionen und Herausforderungen sowie über ihre Familien. So zeigen sie sich der Welt in ihrer ganzen Persönlichkeit und Entwicklung.
Der Grat ist jedoch schmal – sich offen zu zeigen, kann ganz unterschiedlich ausgelegt werden und diametrale Reaktionen hervorrufen, wie am Beispiel von Braden Wallake, CEO von Hypersocial ersichtlich wurde. Wallake teilte ein Selfie, auf dem er weinte, nachdem er zwei Mitarbeiter entlassen musste. Während die einen das Zeigen der Gefühle und Verletzlichkeit als Größe auslegen und es wertschätzen, dass sich Manager als fühlende Menschen zeigen und hinter die Fassade blicken lassen, interpretieren andere dies als Teil einer Inszenierung, der Jagd nach Aufmerksamkeit.
Der menschliche Faktor
Wie auch immer: Das Interesse gilt dem Menschen. Der Wandel auf LinkedIn lässt sich auch auf andere Formen der Unternehmenskommunikation übertragen. Letztendlich geht es um den Sinn des Seins, um die Story des Unternehmens – die menschliehe Dimension. Diese Aspekte schaffen eine emotionale Verbindung, die die Lesenden in Ihre Geschichte einbezieht.