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Trends für PR und Kommunikation im Jahr 2025: Mehrwert, Nutzen und Stärke von Storytelling
Die Welt der B2B-Kommunikation steht vor einem entscheidenden Umbruch. Bereits das kommende Jahr bringt neue Herausforderungen und Chancen mit sich, die einen frischen Ansatz sowohl für die Ansprache der Zielgruppe als auch für den Beziehungsaufbau erfordern.
Wir haben fünf unserer leitenden Köpfe bei Berkeley gebeten, die wichtigsten Trends zu identifizieren, die unsere Branche im Jahr 2025 prägen werden – von der Orientierung in einer zunehmend zersplitterten Medienlandschaft bis hin zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz und zielgerichtetem Storytelling.
Budgets verwalten, Wert nachweisen und Podcasts neu denken – Paul Stallard, COO, Berkeley Group
2024 war geprägt von einem erheblichen Budgetdruck, der viele Branchen betraf. Wirtschaftliche Unsicherheiten und eine sich wandelnde politische Landschaft führten dazu, dass zahlreiche Unternehmen ihre Ausgaben für Marketing und PR zurückgeschraubt haben. Doch die Geschichte zeigt immer wieder: Wer in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gezielt handelt – oder sogar seine Investitionen erhöht – sichert sich oft einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die in diese Bereiche investiert haben, starten 2025 aus einer deutlich stärkeren Position.
Aber wie nur diese Strategie der Führungsebene vermitteln? Um im Jahr 2025 erfolgreich zu sein, müssen Marketing- und PR-Abteilungen über bloße Kennzahlen hinausgehen und ihren messbaren Einfluss auf die Unternehmensziele belegen. Dabei werden datengestützte Analysen und konkrete Nachweise dafür, wie Kommunikation zum Geschäftserfolg beiträgt, immer wichtiger.
Ich gehe außerdem davon aus, dass Podcasts und Influencer wieder verstärkt in den Fokus rücken werden. Ihr Einfluss, etwa auf die US-Wahl, war enorm. Es würde mich überraschen, wenn B2B- und Technologieunternehmen nächstes Jahr diesem Beispiel nicht folgen. Entscheidend wird sein, durch gezielte Forschung herauszufinden, wo die Zielgruppen sind und was bei ihnen ankommt. Plattformen wie LinkedIn, Podcasts und Online-Contentcreator werden dabei eine immer größere Rolle spielen.
Der wachsende Einfluss von Technologie und die beständige Stärke der menschlichen Verbindung – Nick Head, Managing Director, Berkeley Communications UK
Technologie spielt eine immer wichtigere Rolle in der Gesellschaft und in der Kommunikationsbranche ist das nicht anders. KI entwickelt sich von einem Spielzeug zu einem breit eingesetzten Werkzeug. Das macht sie (auch) in unserer Branche immer beliebter, denn damit können interaktive Inhalte, Videos, Podcasts und soziale Medien zu noch leistungsfähigeren Instrumenten für die Kundenbindung und Markenbekanntheit werden.
Doch trotz der ständigen technologischen Fortschritte bleibt der Mensch ein unverändert wichtiger Faktor. Zwischenmenschliche Beziehungen, die auf Vertrauen und gegenseitigem Verständnis beruhen, können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Eine starke Beziehung zwischen Mitarbeitenden, Agenturen und Kunden wird auch in Zukunft von grundlegender Bedeutung für Erfolg sein, denn dadurch entsteht Kreativität, Sicherheit und Vertrauen.
Und natürlich wird die „Power of Story“ so stark sein wie eh und je. Fesselnde Geschichten, die Emotionen wecken und zum Handeln anregen, werden weiterhin von Menschen mit der richtigen Expertise und Erfahrung erarbeitet (und erzählt) werden. Ich gehe davon aus, dass künftig das Publikum vermehrt, genervt von der Flut generischer KI-Inhalte sein wird und so werden weiterhin die Unternehmens-Storys Bestand haben, die von Menschen für Menschen gemacht werden.
Mit Vertrauen und Purpose durch eine fragmentierte Medienlandschaft navigieren – Alejandro Arango, Managing Director, Berkeley Communications USA
Mit der zunehmenden Diversifizierung der Medien und dem Aufstieg von Nischenplattformen werden Kommunikationsverantwortliche im Jahr 2025 mit einer zunehmend fragmentierten Landschaft konfrontiert sein. Marken müssen sich anpassen und einen zielgerichteten Ansatz verfolgen, um erfolgreich zu sein. Hier gilt es, Botschaften so zu gestalten, dass sie bei kleineren, spezialisierteren Zielgruppen auf verschiedenen Kanälen Resonanz finden. Dies erfordert eine präzise Medienbeobachtung sowie eine flexible Erstellung und Anpassung von Inhalten, um das Engagement zu gewährleisten und gleichzeitig ein Gleichgewicht zwischen digitalen Medien und traditionellen Plattformen herzustellen.
Vertrauen wird in diesem Umfeld ein entscheidender Faktor sein. Angesichts der Verbreitung von Fehlinformationen und wachsender Skepsis sind transparente Kommunikation, authentische Führungsstimmen und die konsequente Einhaltung von Versprechen unerlässlich. Unternehmen, die Beziehungen in den Mittelpunkt stellen und gegenüber ihren Stakeholdern echte Verantwortung zeigen, werden sich positiv hervorheben. In einer Zeit, in der Vertrauenswürdigkeit ein zentraler Wettbewerbsvorteil ist, wird genau das den Unterschied machen.
Darüber hinaus wird sich Storytelling von einem „Nice-to-have“ zu einer unverzichtbaren Notwendigkeit entwickeln. Zielgerichtete Storys, die Authentizität vermitteln und die Werte einer Marke mit ihren Handlungen in Einklang bringen, werden immer wichtiger. Medien und Publikum fordern Geschichten, die gesellschaftliche Relevanz, Nachhaltigkeit und sinnvolle Beiträge widerspiegeln. Solche Inhalte schaffen nicht nur emotionale Verbindungen, sondern auch langfristige Loyalität.
Den Wert kreativer und physischer KI nutzen – Povel Torudd, Managing Director, Berkeley Communications Australien
2025 wird ein Jahr sein, in dem es darum geht, neue Wege zu gehen und vorausschauend zu agieren. Dabei werden die Grenzen zwischen B2B- und B2C-Kommunikation zunehmend verschwimmen. Der Begriff „Earned Creative“ hat im B2C-Markt viel Aufsehen erregt, denn hier wird bei integrierten Earned-Kampagnen das gleiche Maß an kreativem Denken praktiziert wie bei einem kreativen Briefing. Es wird Zeit, dass wir uns diesen Ansatz auch in der B2B-Kommunikation zu eigen machen.
Im Technologie-Bereich werden wir ein Wachstum der physischen KI erleben – mit autonomen Maschinen, die komplexe Vorgänge in der realen Welt ausführen. Die Sieger im KI-Game werden die Marken sein, denen es gelingt, sich von nur einem weiteren „KI-First-Unternehmen“ zu differenzieren und in den Medien eine beratende Thought-Leader-Rolle zu übernehmen.
Ich vermute, dass KI in Verbindung mit wirtschaftlicher Umsicht zu einem stärker produktorientierten PR-Konzept führen wird. Kunden werden mehr Wert auf Inhalte, denn auf „abrechenbare Stunden“ legen, um zu beweisen, dass sich ihre Investition lohnt.
KI-Optimierung und Informationsflut – Florian Schafroth, Managing Director, Berkeley Kommunikation Deutschland
Wir leben in einer Zeit, in der Informationen im Überfluss vorhanden sind. Um sich in diesem Umfeld zu behaupten, müssen Unternehmen in ihrer Kommunikation auf Qualität statt auf Quantität setzen. Prägnante und ansprechende Inhalte, die mit Storytelling-Techniken und interaktiven Formaten überzeugen, sind der Schlüssel. Monitoring-Tools helfen dabei, relevante Informationen gezielt zu sammeln und auszuwerten, um die eigene Kommunikation effektiv zu steuern.
Obwohl künstliche Intelligenz die Content-Erstellung vereinfacht hat, hat sie gleichzeitig eine Flut generischer, kaum unterscheidbarer Inhalte hervorgebracht. Hier kommt die professionelle PR-Arbeit ins Spiel. Durch die Zusammenarbeit mit Medien, Branchenexperten und Thought Leadern können Unternehmen das Informationsrauschen durchbrechen und das Vertrauen in ihre Marke stärken.
Mit der zunehmenden Verbreitung von Large Language Modellen in der Forschung sollten Marketing- und Kommunikationsprofis darüber nachdenken, generative Suchmaschinenoptimierung (GEO) in ihre Strategien zu integrieren. Ziel ist es, hochwertige, themenrelevante Inhalte zu erstellen, die einen stärkeren Fokus auf Originalquellen und Backlinks legen. Dies unterstreicht die Bedeutung fesselnder Storys und glaubwürdiger Medienplatzierungen, um sich nachhaltig abzuheben.