Digitale PR
Social Media hat ein Vertrauensproblem
Was Backlinks im Internet sind, sind Likes, Follower, Views und Kommentare in den Sozialen Medien. Je mehr man als Influencer davon aufzuweisen hat, desto wilder sprudeln die Werbeeinnahmen, größer sind Einfluss, Glanz und Gloria. Kein Wunder also, dass viele – nicht nur verzweifelte – Influencer, aber auch Firmen versuchen, diese Faktoren auch mit fragwürdigen Mitteln zu beeinflussen. (Apropos fragwürdige Beeinflussung: Über das schmutzige Geschäft mit Backlinks hat mein Kollege Patrick hier geschrieben.)
Die Applausfabrik
Und das ist nicht schwer, denn sie können auf ein ganzes Netzwerk zurückgreifen. Auf die sogenannte Applausfabrik, wie das Trend-Magazin VICE das globale Netzwerk aus Menschen, die soziale Medien im großen Stil manipulieren und damit Geld verdienen, auf den Punkt bringt.
Die Applausfabrik produziert bezahlte Social Signals wie Likes, Shares, Kommentare und Views – sprich digitalen Applaus – am laufenden Band und verhilft Firmen und Personen dazu, vermeintlich einflussreicher zu sein, als sie es in Wirklichkeit sind.
Die Vertrauensfrage
Angesichts dieser Tatsache, die in dem Bild der Applausfabrik anschaulich visualisiert ist, verwundert es nicht, dass Menschen klassischen Medien weit mehr vertrauen als Social Media, wie das jüngste Edelmann Trust Barometer ergab: In Deutschland vertrauen 68 Prozent der Befragten traditionellen Medien, nur 32 Prozent schenken Social Media ihr Vertrauen. Und seit der Begriff der Fake News in der Sprache Einzug erhielt und in den Köpfen verortet wurde, scheint das Misstrauen umso größer geworden zu sein – wen wundert es. Auch die Befragung der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität spiegelt dieses Meinungsbild wider.
In Vertrauen investieren
Wie agieren und reagieren wir als langjährige Kommunikationsprofis, was raten wir unseren Kunden in Anbetracht dieses Meinungsbildes? Ganz klassisch: in Vertrauen investieren. Authentisch bleiben und inhaltliche Substanz anbieten. Und zwar auf allen Kanälen.
Wir pflegen die langjährigen Beziehungen zu unseren Pressekontakten. Wir raten unseren Kunden dazu, in die digitalen und sozialen Medien zu investieren und zwar mit einer dauerhaft Vertrauen schaffenden Content-Strategie auf Basis der Prinzipien:
- Kommunizieren und im Austausch bleiben
- Ehrlich und authentisch sein
- Offen mit Fehlern umgehen
- Und zu guter Letzt: nichts übers Knie brechen…. Vertrauen braucht Zeit!
Denn am Ende heißt es: Ehrlich währt am längsten und bezahlter Ruhm fliegt schnell auf. Denn schon mit wenig Mühe sieht man den Instagram- oder Facebook-Likes und -Followern an, dass es sich um gefakte Likes und Kommentare handelt. Denn sie können erstens nicht interagieren und auf Content reagieren und zweitens will man, folgt man den Profilen, nicht mit diesen Usern in Verbindung gebracht werden – Teenager mit Oben-ohne-Selfies, Accounts ohne Einträge bis hin zu Bots, die Webcam-Pornos anbieten, so geschehen beim Experiment des Hootsuite-Teams, das für einen Test-Account Instagram-Follower kaufte.
Also, ehrlich bleiben und Geduld mitbringen – so haben wir gemeinsam mit unseren Kunden über viele Jahre hinweg auch stürmische Gewässer durchquert!
Titelbild: Anders Nord on Unsplash