Agenturleben
Sommerferien bei Berkeley – Teil 1
Es ist heiß – auch in Deutschland. Und die Sehnsucht nach Ferien, kühlem Nass oder einfach Entspannen unter einer schattigen Weide ist groß. So groß, dass das Thema Summer Holidays immer wieder zum länderübergreifenden Austausch innerhalb unserer internationalen Agentur führt. Jedes Land hat seine eigenen Traditionen, einige machen eine lange Sommerpause, während andere aufgrund ihrer geografischen Lage ganz normal weiterarbeiten. Wir dachten, es wäre interessant, diese Erfahrungen in einem globalen Blog zusammenzufassen!
So, let’s go! So sieht’s in Deutschland aus
Im Gegensatz zu unseren französischen Nachbarn oder einem unserer Lieblingsreiseziele Italien, wo das Land gewissermaßen – zumindest in den nicht-touristischen Branchen – in einen Dornröschenschlaf fällt, teilt Deutschland den Sommer fast schon streberhaft bundesländerweise ein: In regelmäßigem Turnus beginnen die Sommerferien in den verschiedenen Bundesländern ab Juni früher oder später – Ausnahmen machen nur Bayern und Baden-Württemberg, die immer das Schlusslicht Ende Juli bilden und bis Mitte September Schulferien haben (was immer wieder zu Diskussionen führt…)
Deutschland schläft also nicht kollektiv, sondern ruht sich – um im Schlafbild zu bleiben – Siesta-mäßig gleichmäßig über das Land verteilt aus. Für uns als Agentur bedeutet das: wir sind immer am Start, wenn auch teilweise in kleinerer Besetzung, um das leicht verträumte Geschehen wach zu begleiten, Impulse zu empfangen, zu geben und uns auf den satten Herbst vorzubereiten.
Das Büro ist also gut mit gekühlten Getränken ausgestattet und beim einen oder anderen gemeinsamen Biergartenbesuch genießen wir die lauen Sommerabende.
(Für Berkeley Kommunikation Deutschland: Heike Hering-Haas)
Kommen wir nun zum Vereinigten Königreich!
Sobald im Vereinigten Königreich der Regen eine Pause macht, werden die Grills aus dem Lager geholt. Zumindest in meiner Familie ersetzt der Grill während des Sommers beinahe den Herd. Außerdem läuft immer irgendwo – egal ob zu Hause oder im Büro – ein Fernseher, der ständig Wimbledon überträgt. Des gehört fest zur britischen Sommertradition.
Ebenso gehört es zum britischen Sommer dazu, einen schönen Biergarten aufzusuchen, in dem man ein kühles Bier oder einen Cider genießt, während man sich über die Hitze ärgert und austauscht ;-). Und das gilt nicht nur für Biergärten. Egal ob man sich in einem Park sonnt oder den Tag am Strand verbringt, also eigentlich überall, wo man sich draußen aufhält, ist es fast schon ein kulturelles Muss, sich über die Temperatur zu äußern und zu beteuern, wie sehr sich die britische Hitze von der Hitze an anderen Orten unterscheidet.
Der Sommer ist vor allem für Familien mit Kindern auch die Haupturlaubszeit. Zu den beliebtesten Reisezielen gehören Spanien, Frankreich oder aber ein Urlaub im eigenen Land in den reizvollen Gegenden von Cornwall und Devon – wo wir uns auf lebhafte Debatten über Scones einlassen können.
(Für Berkeley Communications Great Britain: Reece Dyer)
Und was ist mit den Franzosen?
In Frankreich sind die langen Sommerferien eine Tradition, die so schnell nicht verschwinden wird. Im Juli und August bleiben die Schulen für zwei Monate geschlossen und die Eltern müssen sich auf die Suche nach Aktivitäten für ihre Kinder machen – oder im Idealfall die Dienste der Großeltern in Anspruch nehmen.
An den Samstagen erreichen die Staus auf den Autobahnen Rekordhöhen – Stichwort Bettenwechsel.
Wie meine Kollegin Heike aus München bereits richtig festgestellt hat, fällt Frankreich im Sommer in eine Art Dornröschenschlaf und die französische Wirtschaft schwächt sich – abgesehen vom Tourismus – ab. Die meisten Arbeitnehmer nehmen im Juli/ August drei Wochen ihres fünfwöchigen Jahresurlaubs. Auch das Baugewerbe kommt im August traditionell zum Stillstand, da in diesem Monat viele Menschen mit Migrationshintergrund in ihre Herkunftsländer zurückkehren.
Auch die Politiker – inklusive Präsident – nehmen sich im August mindestens zwei Wochen frei und das Parlament ruht einen ganzen Monat lang.
Und entsprechend verlangsamt sich auch die Presse. Viele monatlich erscheinende Special Interest Zeitschriften veröffentlichen im Juli und August nur eine Ausgabe, Wochen- und Tageszeitungen reduzieren ihren Umfang, Journalist:innen berichten nur noch über die wichtigsten Nachrichten. In Radio und Fernsehen gibt es wenig Neues, stattdessen werden spezielle Sommersendungen mit zahlreichen Wiederholungen ausgestrahlt. Alle großen Nachrichtenereignisse werden ausgesetzt.
In der Öffentlichkeitsarbeit werden zwischen dem 15. Juli und der letzten Augustwoche keine Pitches mehr durchgeführt. Stattdessen bereiten wir uns bei Berkeley aktiv auf den Herbst vor und legen das Hauptaugenmerk auf die Generierung von Content. Denn ab Anfang September wollen die Monate mit geringer Aktivität wieder ausgeglichen werden.
Nur sehr wenige Menschen fordern eine Verkürzung der Sommerferien – die Franzosen hängen einfach sehr an dieser Sommerpause.
Die Monate Juli und August eignen sich daher hervorragend für einen Besuch in Frankreich, da die Menschen ruhiger und verfügbarer sind… oder zumindest nicht bei der Arbeit!
Juli und August sind also wunderbare Monate um Frankreich zu besuchen – die Menschen sind ruhiger, präsenter…. oder zumindest nicht bei der Arbeit!
(Für Berkeley Communications Frankreich: Gilles Lyonnet)
Und wie ist der Sommer bei unseren Freunden in den Niederlanden?
Die Erwerbsquote der Frauen hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und so ist das ganze Land das ganze Jahr über sehr beschäftigt – mit zwei Ausnahmen: den Sommer- und Weihnachtsferien, in denen alles zum Stillstand kommt.
Im Sommer fliegen wir Niederländer sehr viel. Auch wenn wir nur ein kleines Völkchen sind, gibt es wohl keinen Ort auf der Welt, an dem man sich unserer wunderbaren niederländischen Direktheit und beneidenswerten Urlaubskleidung entziehen kann. 😉 Wir sind stolz auf unser Englisch, und wenn Sie uns nicht verstehen, wiederholen wir es für Sie, einfach viel lauter (ein Trick, den wir uns bei den Briten abgeschaut haben)!
Wenn wir innerhalb Europas Urlaub machen (vor allem mit Kindern!), packen wir unsere gesamte Wohnungseinrichtung, Kleiderschrank und die Speisekammer in den Wohnwagen und machen uns am liebsten alle gleichzeitig auf den Weg. Bevorzugt auf die französische ‚Autoroute du Soleil‘ oder schleichen durch unzählige Baustellen auf den deutschen Autobahnen. Nachher erzählen wir uns gegenseitig, wie wir dank einer superpraktischen Stau-App nicht im Stau stecken geblieben sind. Wenn man das Handy dann schon vor der Nase hat, werden meist gleich weitere praktische Apps demonstriert „Schau mal, ich habe gerade mein Licht zu Hause ein- und ausgeschaltet!“
Die Ferienzeit ist auch die Zeit, in der unsere Ehen eine letzte Chance bekommen – nach dem Sommer erreicht die Scheidungsquote ihren Höhepunkt, wenn wir Anwälten glauben schenken wollen. Vor allem aber nutzen wir den Sommer für gute Gesellschaft, gute Getränke und nehmen uns viel Zeit für unsere Kinder (manchmal nehmen wir sogar die Nachbarskinder mit auf unsere Reisen). Auch die niederländischen Chefs haben Glück, denn wenn wir es für wichtig genug halten, wird auch der Laptop hin und wieder für ein paar Stunden aufgeklappt. So sind wir immer überall da auf dem Laufenden, wo Benzin und Rosé am billigsten sind!
(Für Berkeley Communications Niederlande: Piet van Reeuwijk)
Sommerferien sind weltweit sehr unterschiedlich, geprägt von Traditionen, Kultur, Klima bis hin zu Gewohnheiten am Arbeitsplatz. Das #teamBerkeley ist bestrebt, diese Nuancen zu verstehen, zu würdigen und zu vermitteln. Schließlich sind es gerade diese Unterschiede, die unser globales Geflecht so lebendig und spannend machen. Also, egal wo Sie sind, genießen Sie Ihre Sommerferien auf Ihre ganz eigene Art und Weise, und denken Sie daran: Es gibt immer eine Geschichte zu erzählen. Teil zwei dieses Blogs ist bereits in Arbeit!