Digitale PR
Das gute alte Telefon in der PR – Trotz Digitalisierung der Kanal der Wahl
Die Digitalisierung bringt eine Vielzahl neuer Kommunikationstools mit sich. Mit dem blitzschnellen, digitalen Informationsaustausch nehmen E-Mails und diverse Messaging-Dienste eine immer wichtigere Rolle ein. Warum das gute alte Telefon in der PR dennoch nicht ersetzt werden kann, darum geht es in meinem heutigen Blogbeitrag.
Die Frage, die wir uns als PR-Berater tagtäglich stellen, lautet, wie wir Journalisten am schnellsten und effektivsten erreichen. Eine E-Mail aufzusetzen und abzuschicken, mag auf den ersten Blick die naheliegende Antwort sein. Allerdings lässt sich das Drücken auf den ‚Senden‘-Button nicht mit dem Erreichen des Gegenübers gleichsetzen. Wenn man die E-Mail unter den ‚Gesendeten Elementen‘ sieht, mag sich das womöglich so anfühlen.
Überall, wo wie in der Öffentlichkeitsarbeit Zusammenarbeit und Erfolg von vertrauensvollen und persönlichen Verbindungen abhängig sind, kann die E-Mail nicht zum ersten Kommunikationsmittel von Beratern werden. Vielmehr sollten sie den letzten ‚Ausweg‘ darstellen. Digitale Kommunikation ist nicht in der Lage, den emotionalen und persönlichen Aspekt eines direkten Kontakts nachzustellen. Gerade das ist jedoch so wichtig, um sowohl beruflich als auch privat eine zwischenmenschliche Beziehung aufbauen zu können.
Skype, Teams, Zoom, WhatsApp, LinkedIn und co. – Warum das Telefon relevant bleibt
Gleich zu Beginn eines telefonischen Gesprächs werden Emotionen übertragen – im Idealfall wirkt man auf sein Gegenüber sympathisch und schafft es, sich so Türen zu öffnen. Ganz schnell entsteht dadurch die Grundlage für ein angenehmes, vertrauensvolles Gespräch. Meist ist an der Tonlage erkennbar, wie viel Zeit der Gegenüber hat und wie detailliert man daher das eigene Anliegen darlegen sollte. Möglicherweise bleibt am Ende des Gesprächs vielleicht sogar etwas Zeit für private Themen oder sonstige Neuigkeiten oder Anekdoten aus der jeweiligen Branche. Anders als bei der Kommunikation per E-Mail, kann man bei einem direkten Gespräch viel besser situativ auf den Gesprächspartner reagieren. Das Telefonat erfüllt damit eine Vielzahl menschlicher, kommunikativer Bedürfnisse, was es in der Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen gilt.
Um die Geschichten seiner Kunden am effektivsten vermitteln und Journalisten davon überzeugen zu können, braucht es Emotionen, die sich nicht über eine digitale, schriftliche Kommunikation, sondern nur über ein persönliches Gespräch übertragen lassen.
Mehr Effizienz im direkten Kontakt
Darüber hinaus ist ein Telefonat in seinem Inhalt klarer, während E-Mail-Verkehr oftmals Spielraum für Interpretationen lässt. Dies lässt sich tagtäglich in diversen Nachrichtenverläufen – ob per Mail oder Messaging-Dienst, mit Journalisten, Kunden oder Kollegen – beobachten. In telefonischen Gesprächen werden diese Interpretationsspielräume größtenteils beseitigt und der Informationsaustausch damit deutlich produktiver.
Werden telefonische Gespräche beendet, ohne konkrete, verbindliche Aussagen getroffen zu haben, können die zentralen Punkte des Anliegens auch schriftlich per E-Mail zusammengefasst und nachträglich geschickt werden. Journalisten empfinden das meist als Service, um die besprochenen Punkte zu verdeutlichen und nachvollziehen zu können. Zudem wird so das Nachfassen erleichtert, wenn man sich auf eine konkrete vorherige Korrespondenz beziehen kann.
Fazit
Um ein langfristiges und hochwertiges Netzwerk an Kontakten aufzubauen, ist es beim Kontakt mit Journalisten von zentraler Bedeutung den Fokus auf nachhaltige Beziehungen zu legen, wie auch mein Kollege Bill Thomas an anderer Stelle in unsere Blog bereits beschrieben hat. Die E-Mail-Kommunikation ist und bleibt ein unverzichtbarer Teil für den Kontakt mit Journalisten. Dennoch gilt es, um langfristig erfolgreiche Beziehungen aufbauen zu können, zunächst immer zum Hörer zu greifen. Eine freundliche Stimme oder sympathische beiläufige Anekdote lässt sich nun mal nicht per E-Mail übertragen.
Mit unserem nachhaltig aufgebauten und gepflegten Netzwerk unterstützen wir Sie gerne bei Ihren PR-Aktivitäten.
Titelbild: Mike Meyers on Unsplash