Studien & Research

Was Medien (nicht) wollen

Written by Sarah Grill

27 Juni 2024

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Seit 15 Jahren veröffentlicht Cision den State of the Media Report, einen internationalen Branchenbericht, der sowohl für Medienschaffende als auch für PR-Profis gedacht ist. Er zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Gruppen zu fördern. Doch was wollen Medienschaffende? Schauen wir uns den Report für 2024 näher an.

Für den State of the Media Report 2024 befragte Cision im Januar und Februar 2024 mehr als 3.000 Journalisten aus 19 Ländern. Zusammengefasst lässt sich sagen, was Medien wollen – oder auch nicht wollen. In Kürze:

Totgesagte leben immer länger

Als ich in der PR angefangen habe, hieß es bereits: Die Pressemitteilung ist tot. Heute – acht Jahre später – siehe da: Die Pressemitteilung hat nach wie vor einen hohen Stellenwert für Journalist:innen. Fast drei von vier Journalist:innen geben an, dass sie diese gerne von PR-Profis erhalten würden. Darüber hinaus finden 68 Prozent der Befragten Pressemitteilungen als Inspirationsquelle für Inhalte nützlich. Jedoch sind Pressemitteilungen nur ein Teil der Gleichung, um Aufmerksamkeit zu erregen: 61 Prozent der Befragten nannten auch Original-Forschungsberichte, wie etwa Trends und Daten als Inhalte, die sie gerne erhalten würden, während 47 Prozent angaben, dass Branchenexperten hilfreich sind, um Ideen für Inhalte zu entwickeln.

Apropos totgesagt – Selbiges sagte (und sagt man noch heute) von der E-Mail. Allerdings stellt die E-Mail das mit Abstand beliebteste Tool für Themenvorschläge dar (87 Prozent); ein paar wenige würden diese gerne über Soziale Medien oder Anruf erhalten (je 2 Prozent).

„Schick ihm/ihr Bildmaterial mit – das erhöht die Chance auf Veröffentlichung“ – ahja?

Dieser gut gemeinte Satz kam schon des Öfteren von Kundenseite, stimmt laut Journalist:innen aber nur bedingt bis gar nicht. Zwar nutzen sie für Veröffentlichungen gerne Material, das zu den Informationen bereitgestellt wird, allerdings sagt fast die Hälfte (44 Prozent), dass es keine Auswirkung darauf habe, ob ein Themenvorschlag angenommen wird oder nicht. Nichtsdestotrotz haben 72 Prozent im vergangenen Jahr bereitgestelltes Bildmaterial genutzt, ebenso 34 Prozent Infografiken und 33 Prozent Videos.

Praxis-Tipp: Um die E-Mail-Postfächer von Journalist:innen nicht zu überlasten und das Risiko zu minimieren, dass Nachrichten als Spam eingestuft werden, sollten anstelle von Dateianhängen Links zu online gehosteten Multimedia-Inhalten versandt werden.

Die No-Gos

Wie Journalist:innen zu uns PR-Profis stehen, könnte unterschiedlicher nicht sein. Während der/die eine uns und unsere Arbeit schätzt, gibt es andere, die uns für unwichtig erachten. Aber was würde eine/n Journalisten/Journalistin dazu veranlassen, die „Beziehung vollständig zu beenden“ und uns als PR-Profi für jegliche Kommunikation zu sperren? 77 Prozent würden das tun, wenn sie mit irrelevanten Angeboten zugespamt werden, und 55 Prozent, wenn diese zu sehr nach Marketing klingen. Was aber auch überhaupt nicht geht: ungenaue oder nicht fundierte Informationen (65 Prozent) bereitzustellen.

International gesehen sind PR und Kommunikation nicht gleich PR und Kommunikation 

Andere Länder, andere Sitten. So legen beispielsweise Journalisten aus dem asiatisch-pazifischen Raum weniger Wert auf Engagement, sondern wünschen sich,  dass Inhalte durch Dritte geteilt oder beworben werden. Sie stützen sich auch stärker auf Daten und sind mehr als doppelt so häufig bereit, einen Themenvorschlag in Betracht zu ziehen, wenn dieser Multimedia-Elemente beinhaltete: 35 Prozent gegenüber 15 Prozent in Europa und Nordamerika.

Weiterhin sind nordamerikanische Journalist:innen eher in sozialen Medien aktiv, um Inhalte zu veröffentlichen und zu bewerben, mit ihrem Publikum zu interagieren und Nachrichten oder aktuelle Themen zu verfolgen, als ihre Kollegen und Kolleginnen aus dem asiatisch-pazifischen Raum oder Europa.

Während Nachrichtenmeldungen für europäische und nordamerikanische Medienschaffende nach wie vor die gefragtesten Inhalte sind, legen Journalist:innen aus asiatisch-pazifischen Ländern mehr Wert auf originale Studien und Trendberichte sowie auf exklusive Inhalte.

Fazit

Die Zusammenarbeit PR und Journalist:innen kann äußerst erfolgreich sein, wenn sie auf Vertrauen und Respekt sowie offener Kommunikation basiert. Als PR-Profis helfen wir Unternehmen dabei, ihre Stories zielgruppenrelevant aufzubereiten und so Awareness zu schaffen. Wer hierbei Unterstützung wünscht… darf gerne Kontakt zu uns aufnehmen. 😊

Titelbild: The Climate Reality Project auf Unsplash